Wer am gesellschaftlichen Dialog teilnehmen möchte – ob als Bürger oder Politiker, als Mitarbeiter eines Unternehmens oder als Führungskraft –, kann sich auf Dauer den Entwicklungen des World Wide Web mit seinen sozialen Netzwerken und der Online-Dialogkultur nicht entziehen. Auch wenn es uns „Gewohnheitstieren“ schwer fällt und mancher vielleicht Zweifel an der Schwarm-Intelligenz hat, überwiegen die positiven Aspekte, die das Internet bietet: sekundenschneller Zugriff auf eine ungeahnte Fülle an Informationen, Kommunikationsmöglichkeiten rund um den Globus – mit und ohne Bild. Der Online-Dialog kennt keine Grenzen. – Oder?

Bürger, die sich mit Politikern, Managern oder Unternehmern austauschen möchten, stellen fest, dass ihre Fragen nicht beantwortet werden. Auch Journalisten erleben, wie sich PR-Profis – zunehmend autoritär – einschalten und durch gefilterte Aussagen und strategisch kalkulierte Statements das Vertrauen in Unternehmen und Organisationenzerstören.

Vor allem zwischen Bürgern und Managern herrscht immer wieder Sprachstörung: Manager scheuen ehrlich-offene Antworten, verstecken sich hinter Worthülsen, delegieren den Dialog. Bürger misstrauen dem Feedback – wenn sie denn eines erhalten –, hegen Zweifel an der Authentizität, schimpfen pauschal über „die Wirtschaft“ und „die Politik“ und ziehen sich aus gesellschaftlichen Diskussionen und politischem Engagement zurück.

Das wollen die Gründer von managerfragen.org ändern. Sie haben sich das Ziel gesetzt, durch ihre Online-Aktivitäten eine neue Form der Kommunikation zu etablieren und den gesellschaftlichen Dialog zu verbessern. Ihr Credo: Der Onlinedialog sollte fair, öffentlich und direkt vonstattengehen. Zu diesem Zweck erarbeiten sie ein Regelwerk für die Dialogkultur im Netz. Das funktioniert so: Jeder registrierte Nutzer kann Fragen und Nachfragen stellen sowie Manager nominieren. Die Redakteure von managerfragen.org sorgen für fairen, öffentlichen und direkten Dialog zwischen Fragestellern und Antwortgebern.

Manager wie Franz Fehrenbach (Bosch), Jürgen Kluge (Celesio), Rolf Buch (arvato/Bertelsmann), Jens Schulte-Bockum (Vodafone Deutschland), Patricia-Daiga Kang (dm-drogerie markt), Thomas Spreitzer (T-Systems) oder Stephan Grabmeier (Deutsche Telekom) nehmen zu Themen wie Nachwuchsförderung, Innovationsmanagement, Vielfalt bei der Personalpolitik, Umweltschutz Stellung und antworten auf konkrete Fragen, die ihr Unternehmen betreffen. So tragen beiden Seiten dazu bei, dass sie einander besser verstehen.

Da die Diskussion öffentlich erfolgt, profitiert auch die Online Community – und damit ein stetig wachsender Teil der Gesellschaft – von diesem Dialog. Und sollte sich aus einer sanften Diskussions-Brise tatsächlich mal ein Shit-Storm entwickeln: Ab Windstufe 4 gibt die Redaktion Hilfestellung.

Mit dem Vernetzen von Bürgern und Managern und dem Einsatz für den direkten Dialog beschreitet das Team von managerfragen.org neue Wege der Kommunikation. Ziel dieses gesellschafts- und bildungspolitischen Engagements ist es, Vorurteile abzubauen und zwischen den gesellschaftlichen Akteuren eine neue Basis für Vertrauen zu schaffen. Seit Oktober 2012 läuft ein Pilotprojekt, das 10.000 Schüler, Studenten, Azubis und Young Professionals mit den Topmanagern der deutschen Wirtschaft verbindet. Gute Chancen für den Gesellschaftsdialog 2.0!

Profitieren können beide Seiten: Die Bürger fühlen sich durch den Austausch „auf Augenhöhe“ ernst genommen. Manager und Unternehmen gewinnen Ansehen und Vertrauen, vielleicht sogar einen Wettbewerbsvorteil im drohenden „war of talents“.

Und auch dem Journalismus kommt diese neue Dialogform zugute: Social Media tragen dazu bei, die Aufgaben zwischen Bürgerjournalismus, Unternehmenskommunikation und klassischem Wirtschaftsjournalismus neu zu verteilen. Wenn diese neue Dialogkultur gelingt, gewinnt unsere Gesellschaft  eine neue authentische und wirtschaftlich unabhängige Berichterstattung über unsere soziale Marktwirtschaft und ihre Player – so sieht es auch Hubertus Meyer-Burckhardt, TV Produzent, Autor und Gastgeber der NDR Talkshow. Haben Sie Fragen? Möchten Sie den Dialog im sozialen Netz mitgestalten? Mitwirkende und Förderer sind bei managerfragen.org jederzeit willkommen.

Fabian Schmid-Große, Gründungsmitglied managerfragen.org e.V. und Dr. Ulrike Naim

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