Sehr geehrter Herr Dr. Buchinger,
angenommen Sie bekämen die Möglichkeit, Bundesminister für Digitales zu werden – was wäre das erste, das Sie auf Ihre Agenda setzen würden? Oder anders gefragt: das wäre die wichtigste Aufgabe, der Sie sich widmen wollten?
Haben Sie recht herzlichen Dank im Voraus für die Beantwortung dieser Frage! Ihre Caroline Krohn
Gerne möchte ich versuchen, diese gar nicht so einfache Frage zu beantworten, zumal ich als ein Mensch, der nicht zu den "Digital Natives" zählt, sicher bei dem Thema etwas anders denkt, als die jüngere Generation.
Nach meiner Erfahrung ist Deutschland beim Thema Netzausbau und digitale Medien gemessen an anderen, auch vermeintlich schlechter entwickelten, Ländern noch relativ rückständig. Während es beispielsweise in skandinavischen Ländern auch in entlegensten Regionen mindestens 3G wenn nicht sogar 4G-Netzabdeckung gibt, so gibt es in manchen Teilen Deutschlands noch schwarze Flecken. Außerdem ist die Nutzung von mobilen Daten in Deutschland noch relativ teuer.
Ich könnte mir daher vorstellen, dass ich eine vollständige und der aktuellen Zeit angemessene Netzabdeckung ganz oben auf die Agenda setzen würde. So wie seit Mitte des letzen Jahrhunderts ein Telefonanschluss zu den Grundelementen eines sozialisierten Menschen unserer Gesellschaft zählte, so ist es heute sicher der Zugang zum Internet. Daher muss sichergestellt sein, dass jeder Mensch einen Zugang zur digitalen Welt hat, denn nur so können Menschen an Teilen des gesellschaftlichen Lebens teilhaben.
Dabei muss aber klar sein, dass es kein Internet für Privilegierte geben darf. Nutzer wie Anbieter müssen im Netz gleichberechtigt sein und dabei müssen der Schutz der Privatsphäre stets gewahrt bleiben.