Verfasser/in der Frage

06.03.2013 12:16:07

Hallo Herr Ramme,
vielen Dank, dass Sie sich unseren Fragen stellen. Mich persönlich würde interessieren, wie mittlere Führungskräfte die aktuelle Debatte über das Thema Gehaltsdeckel bei Spitzenmanagern wahrnehmen und wie Sie zum Thema Lohngerechtigkeit stehen?

Lieben Gruß aus Duisburg
Lars Binnebößel

07.03.2013 18:04:31

Hallo Herr Binnebößel,
auch für mittlere Manager ist die Übertreibung bei den Einkommen der Spitzenmanager ein Dorn im Auge. Denn die Führungskräfte sind den Vorständen am nächsten und können oft aus eigener Anschauung beurteilen, ob ein Vorstand wirklich sein Geld wert ist. Da gibt es erhebliche Unterschiede. Millionenschwere Vergütungen in Form von Boni werden dann nicht mehr als angemessen empfunden, wenn sie aufgrund des Eintritts bestimmter Bedingungen die fixe Grundvergütung um ein Vielfaches übersteigen. Denn dann scheint die Gesamtvergütung eher von dem Unternehmenserfolg insgesamt oder besonderer konjunktureller Umstände und nicht mehr von der Leistung der einzelnen Führungskraft abhängig zu sein. Heute wird bereits in den meisten Unternehmen darauf geachtet, dass die Boni über ein feste Relation (z.B. im Regelfall das Einfache,- und Ausnahmefällen das Zweifache) zum Fixgehalt nicht hinausgehen dürfen. Vergütungsexzesse werden so vermieden. Begrenzungen bei Boni sind auch aus grundsätzlichen Erwägungen heraus richtig: Boni honorieren zumeist die Erreichung eher kurzfristiger Ziele. Vorstände müssen aber auch das Unternehmen auf einem langfristigen Erfolgskurs halten. Auch andere Vorschläge, wie z.B. eine Weiterentwicklung des Corporate Governance Codex gemacht wurden können zu einer Begrenzung beitragen. Dazu zählt eine Soll-Verpflichtung an den Aufsichtsrat, die Vergütungen der Vorstandsmitglieder in Relation zu den Durchschnittseinkommen der Belegschaft und des oberen Führungskreises setzen,.
Die mittleren Führungskräfte lehnen gesetzliche Gehaltsobergrenzen ab.
Sie würden die Rechte der Eigentümer zu stark begrenzen und die Stellung der Aufsichtsräte (in der auch Vertreter der Arbeitnehmer, Leitenden Angestellten und Gewerkschaften über die Höhe der Vorstandsvergütungen mitbestimmen) schwächen. Ihr Ludger Ramme

07.03.2013 18:50:23

Hallo Herr Binnebößel,
auch für mittlere Manager ist die Übertreibung bei den Einkommen der Spitzenmanager ein Dorn im Auge. Denn die Führungskräfte sind den Vorständen am nächsten und können oft aus eigener Anschauung beurteilen, ob ein Vorstand wirklich sein Geld wert ist. Da gibt es erhebliche Unterschiede. Millionenschwere Vergütungen in Form von Boni werden dann nicht mehr als angemessen empfunden, wenn sie aufgrund des Eintritts bestimmter Bedingungen die fixe Grundvergütung um ein Vielfaches übersteigen. Denn dann scheint die Gesamtvergütung eher von dem Unternehmenserfolg insgesamt oder besonderer konjunktureller Umstände und nicht mehr von der Leistung der einzelnen Führungskraft abhängig zu sein. Heute wird bereits in den meisten Unternehmen darauf geachtet, dass die Boni über ein feste Relation (z.B. im Regelfall das Einfache,- und Ausnahmefällen das Zweifache) zum Fixgehalt nicht hinausgehen dürfen. Vergütungsexzesse werden so vermieden. Begrenzungen bei Boni sind auch aus grundsätzlichen Erwägungen heraus richtig: Boni honorieren zumeist die Erreichung eher kurzfristiger Ziele. Vorstände müssen aber auch das Unternehmen auf einem langfristigen Erfolgskurs halten. Auch andere Vorschläge, wie z.B. eine Weiterentwicklung des Corporate Governance Codex gemacht wurden können zu einer Begrenzung beitragen. Dazu zählt eine Soll-Verpflichtung an den Aufsichtsrat, die Vergütungen der Vorstandsmitglieder in Relation zu den Durchschnittseinkommen der Belegschaft und des oberen Führungskreises setzen,.
Die mittleren Führungskräfte lehnen gesetzliche Gehaltsobergrenzen ab.
Sie würden die Rechte der Eigentümer zu stark begrenzen und die Stellung der Aufsichtsräte (in der auch Vertreter der Arbeitnehmer, Leitenden Angestellten und Gewerkschaften über die Höhe der Vorstandsvergütungen mitbestimmen) schwächen. Ihr Ludger Ramme

07.03.2013 18:53:05

Hallo Herr Ramme, vielen Dank für diese schnelle und ausführliche Antwort. Ich finde es gut, dass sich unsere Sichtweise quasi überschneidet. Ich bin auch sehr für einen „Ehrenkodex“. Wenn sich dann noch alle daran halten, hätte man eine solide Basis für Vertrauen. Diese Basis ist etwas ins Wanken geraten, wie Sie wissen. Gruß, Lars Binnebößel

Adressat/in der Frage

Ludger Ramme

CEC European Managers
Secretary GeneralGeneralsekretär

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