Verfasser/in der Frage

09.09.2014 09:08:26

Sehr geehrte Frau Kreusel, seit einiger Zeit beschäftigt mich das Thema „Generationenübergreifendes Führen“. Gerne würde ich Ihnen diesbezüglich zwei Fragen stellen. In dem Buch „Glück schlägt Geld – Generation Y: Was wir wirklich wollen“ von Kerstin Bund greift die Autorin das Thema des generationenübergreifenden Führens auf. Denn erstmals müssen Unternehmen vier Generationen gerecht werden, die ganz unterschiedlich sozialisiert wurden. Die Deutsche Telekom verbindet weltweit Millionen Menschen untereinander. Wie schaffen Sie es, intern Generationen zu verbinden? Wie gehen Sie mit der Herausforderung der Generationendiversität und mit dem damit verbundenen Potenzial um? Ich freue mich über Ihre Antwort. Gruß. Nicola Hengst-Gohlke

03.10.2014 13:40:49

Sehr geehrte Frau Hengst-Gohlke,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen hiermit sehr gerne beantworte.

Die Deutsche Telekom beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema demographischer Wandel und den damit verbundenen Themen Generationsdiversität und generationenübergreifendes Führen. Hierbei steht nicht nur die interne Verbindung der Generationen im Vordergrund, sondern auch die gesellschaftliche Verantwortung die ein Unternehmen wie die Telekom hat.

Mit einem eigens dafür aufgelegt Programm namens "Generation@Telekom" macht sich die Deutsche Telekom fit für den demographischen Wandel.
Das Programm adressiert Beschäftigte vor dem Unternehmenseintritt bis zum -austritt und auch danach, das heißt nicht nur die Gruppe der Älteren. Der intergenerative Dialog fördert die gegenseitige Wertschätzung und den Wissenstransfer.

Zudem beschäftigt sich die Deutsche Telekom auch mit der Frage zukünftiger Arbeits- und Führungsformen. Die systematische Förderung von „Agilität“ – also der ständigen Befähigung zur Anpassung an neue Erwartungen und Anforderungen – in ist eine der wichtigsten Herausforderungen für die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Unterschiedliche Initiativen zur Verankerung von agilen Arbeitsformen gibt es in zahlreichen Bereichen unserer Organisation – und dies mit zunehmender Tendenz.

Um Ihre Frage möglichst konkret zu beantworten habe ich Ihnen einige spannende Projekte und Initiativen zusammengestellt, in der Hoffnung, dass Sie hieraus ggf. Anregungen und Inspirationen für Ihre eigenes Tun ziehen können:

Children’s Day – Kinder und Enkelkinder von Beschäftigten erleben den Arbeitsplatz der Eltern oder Großeltern

Auszubildende trainieren Rentner: Kreative Telekom-Azubis engagieren sich im Generationendialog. So bieten sie Kurse für die Benutzung von Smartphones und Co an oder zeigen hilfreiche Apps. Mit den modernen Kommunikationsmitteln bleiben Großeltern mit Ihren Enkeln in Kontakt, was zur besseren Verständigung der Generationen beiträgt.

"Reverse Mentoring", um den Wissensaustausch und das Verständnis zwischen den Generationen zu fördern

Zukunft braucht Herkunft: Über 150.000 ehemalige Mitarbeiter der Telekom sind dem Unternehmen als Ruheständler heute noch verbunden. Mit dem Programm "Zukunft braucht Herkunft" will das Unternehmen den Austausch mit den Ehemaligen intensivieren.

Lernen mit Ü 50: Seit dem Jahr 2012 qualifizieren sich 48 Ingenieure der Nachrichten- und Elektrotechnik an der konzerneigenen Hochschule für Telekommunikation in Leipzig weiter. Das Durchschnittsalter dieser Ingenieure liegt bei 53 Jahren. Die Qualifizierung dauert 18 Monate und besteht aus mehreren Modulen des Bachelorstudiengangs Telekommunikationsinformatik. Talent ist eben keine Frage des Alters.

Agile Telekom Convention: Die Veranstaltung dient dem Austausch und der Vernetzung agil arbeitender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Agile Telekom Convention ist ein wichtiges Vehikel, um die nachhaltige Verankerung von agilen Methoden in unserem Arbeitsalltag – und damit letztlich den Übergang der Telekom zu einer agilen Organisation – voranzutreiben.

Unsere lebenszyklusorientierte Personalentwicklung umfasst darüber hinaus flexiblen Arbeitszeitmodelle und Möglichkeiten zur Auszeit zur Pflege von Angehörigen um in jeder Lebensphase attraktive Arbeitsplätze bieten zu können.

Viele Grüße,
Stefanie Kreusel

03.11.2014 21:58:57

Sehr geehrte Frau Kreusel, herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ihre Projekte und Initiativen sind bemerkenswert. Gleichzeitig möchte ich mich bei Ihnen für meine späte Rückmeldung entschuldigen. Grund hierfür ist ein Sturz meiner Mutter vor ein paar Wochen und die damit verbundenen Herausforderungen innerhalb unserer Familie. Und das bringt mich quasi „aus aktuellem Anlass“ zu einer Anschlussfrage, die allerdings in eine ganz andere Richtung geht: Meine Wahrnehmung ist, dass unsere Gesellschaft nicht wirklich auf die vielen alten Menschen mit den unterschiedlichsten Gebrechen und damit verbundenen Anforderungen/Bedürfnissen, vorbereitet ist. Und dabei haben es diese wunderbaren Alten verdient, bis zum Schluss liebe- und würdevoll betreut und behandelt zu werden. Inwieweit setzen Sie sich als Arbeitgeber für pflegebedürftige ehemalige Arbeitnehmer/innen ein und schaffen das Bewusstsein dafür? Gibt es ggf. ein Programm, wo beispielsweise Auszubildende Dienste für hilfebedürftige ehemalige Arbeitnehmer/innen übernehmen? Kurz: Wie gehen Sie mit dem Altern Ihrer ehemaligen Arbeitnehmer/innen und den damit verbundenen Herausforderungen um? Herzlichen Dank und viele Grüße zurück. Nicola Hengst-Gohlke

Adressat/in der Frage

Stefanie Kreusel

T-Systems International GmbH
Member of the Supervisory Board at T-Systems International GmbH and Chairman of the Syntra-NetworkAufsichtsradmitglied T-Systems International GmbH und Bundesvorsitzende des Syntra-Netwerkes

managerfragen.org

Nur registrierte Benutzer können auf Managerfragen.org Fragen stellen. Die Registrierung ist kostenfrei und dauert nur wenige Sekunden.

Registrieren

  • Stärke-Indikator
  • Durch das Klicken auf "Absenden" erklärst Du Dich mit unseren Nutzungsbedingungen einverstanden und stimmst unseren Datenschutzrichtlinien zu.

oder

Einloggen