Verfasser/in der Frage

04.02.2014 18:33:23

Sehr geehrter Herr Dr. Böttcher,

ich freue mich sehr, dass Sie an managerfragen.org teilnehmen und sich bereit erklärt haben, Fragen der Öffentlichkeit zu beantworten. Ich gehöre einer Stipendiaten-Gruppe der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ an, die für April 2014 eine dreitägige Konferenz zum Thema „Social Entrepreneurship“ an der RWTH Aachen organisiert. Unser Ziel ist es, über das Thema aufzuklären und junge Studentinnen und Studenten für soziales Unternehmertum zu begeistern. Deshalb dreht sich bei unseren Fragen alles um soziales Unternehmertum. Legen wir direkt los:

Als Senior Vice President bei der HSH Nordbank nehmen Sie teil an einem Unternehmen, welches seit vielen Jahren seinem Ruf „Bank für Unternehmer“ gerecht wird und sich als Zielgruppe auf inhabergeführte Unternehmen des deutschen Mittelstandes fokussiert. Was sind Ihre Tätigkeiten als Manager und inwiefern spielen für Sie soziale Geschäftsmodelle eine Rolle?

Was macht für Sie ein soziales Unternehmen aus und welche Kontroversen/Chancen sehen Sie zwischen der gesellschaftlichen Verantwortung und den wirtschaftlichen Zielen eines Unternehmens speziell in Bezug auf die HSH Nordbank? Wie wichtig schätzen Sie als Experte für Windenergieprojekte und erneuerbare Energien die Rolle von erneuerbaren Energien für das soziale Unternehmertum der Zukunft ein und welche konkreten Beispiele können Sie aus eigener Erfahrung anführen?

Stellvertretend für unser Organisationsteam möchte ich mich schon einmal vorab für Ihre Mühen bedanken. Wir sind schon sehr gespannt auf Ihre Antworten und würden diese auch gerne für unseren Kongress verwenden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Tobias Pickert

SOCIAL ENTREPRENEURSHIP KONGRESS AACHEN 2014

10.02.2014 17:28:16

Sehr geehrter Herr Pickert,

herzlichen Dank für Ihre Fragen und Ihr Interesse.

Ich beschäftige mich beruflich mit der Risikobeurteilung und dem Risikomanagement von Vorhaben im Bereich Erneuerbare Energien. Konkret heißt dass, Finanzierungs- und Projektstrukturen zu entwickeln, die sicherstellen, dass EE-Projekte langfristig erfolgreich für die Eigenkapitalgeber und die Bank ausgestaltet sind.
Nur soziale Geschäftsmodelle sind langfristig tragfähig – das gilt nach meiner Überzeugung sowohl aus ethischer als auch aus ökonomischer Sicht. Bezogen auf meine Tätigkeit bedeutet dies z.B., dass ich darauf achte, dass Chancen und Risiken zwischen den Projektparteien fair verteilt sind.
Ein soziales Unternehmen zeichnet sich m.E. dadurch aus, dass es den Verpflichtungen gegenüber den verschiedenen Stakeholdern gerecht wird. Dies beinhaltet ein transparentes, verlässliches und faires Miteinander in guten wie in schwierigen Zeiten. Die Gewinnerzielung bzw. Wertsteigerung des Unternehmens ist dabei ein unstrittiges Ziel. Strittig kann hingegen die Frage nach der Verteilung des Unternehmenswertes sein. Meine Überzeugung ist, dass es einer fairen Verteilung des Mehrwertes bedarf, damit man als Unternehmen langfristig erfolgreich ist.
Die Erneuerbaren Energien sind ein Aspekt, unserer Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen gerecht zu werden: Wir schonen Ressourcen, die damit unseren Kindern zur Verfügung stehen und arbeiten daran, die Folgen des Klimawandels zu dämpfen. Dies ist Nachhaltigkeit im besten Sinne. Wie oben angedeutet, geht es auch hier darum, langfristig etwas zum Positiven zu ändern. Der soziale Unternehmer denkt in gesellschaftlichen Bezügen und die Erneuerbaren Energien schaffen Handlungsoptionen für die Zukunft.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen angemessen beantworten. Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie mögen.

Beste Grüße,

Jörg Böttcher

Adressat/in der Frage

Jörg Böttcher

HSH Nordbank
Credit Risk Management - Structured Finance, Energy

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