Gütersloh? Walldorf? Herzogenaurach? Orte in der Provinz, die die meisten von uns erst einmal ahnungslos bei Google eintippen müssen. Und wo es etwas dauern kann, bis beim Rauszoomen aus der Karte die Orientierung wiederkehrt – genau dort wird der größte Umsatz in Deutschland gemacht.
Gerade mal 4 von den 100 umsatzstärksten Unternehmen sitzen in der Hauptstadt, weniger als ein Viertel haben ihren Sitz in Berlin, Hamburg oder München. Der Rest verteilt sich auf die Republik: viele – mittlerweile internationale – Konzerne sind aus Familienbetrieben entstanden und haben ihren Firmensitz genau dort, wo vor Jahrzehnten gegründet wurde.
Doch wie locken Großkonzerne Fachkräfte in die ländlichen Gebiete? Während sich Firmen in Großstädten auf die Anziehungskraft der Metropole verlassen können, müssen Unternehmen in der Provinz über interessante Stellenangebote hinaus Ideenreichtum beweisen: vom Fitnessstudio für Mitarbeiter über vielfältige Betreuungsangebote für Kinder bis hin zu kostenlosem Bio-Mittagessen wird der vermeintlich wenig attraktive Standort schmackhaft gemacht.
Doch bei allen Bemühungen stellt sich vor allem die Frage: wie entscheidend ist überhaupt noch eine tägliche Präsenz am Arbeitsplatz in einer Zeit, in dem uns die 2.0 als mittlerweile alltägliches Wortspiel hinter diversen Schlagwörtern den scheinbar unendlichen virtuellen Möglichkeitsraum der Online-Kollaboration verspricht? Genau hier sitzen die größten Lockvögel, insbesondere für das junge Fachpersonal. Mit alternativen Arbeitsmodellen à la Home-Office, weniger Präsenzzeit vor Ort und mehr Flexibilität kann die Provinz auch für Pendler und so manchen (Groß)stadt-Liebhaber aus den nächstgelegenen Metropolen attraktiver werden. Und – nicht zu vergessen – für den Mitarbeiter 2.0.
Fragen Sie jetzt auf managerfragen.org:
Rolf Buch (Avato AG) – Gütersloh – , Herbert Hainer (Adidas AG) – Herzogenaurach – , Bill McDermot (SAP AG) – Walldorf –
- Mit welchen Anreizen, insbesondere flexiblen Arbeitszeitmodellen locken Avato, Adidas und Co. potentielles Fachpersonal?
- Wie verbreitet ist in den Konzernen die Nutzung von Online-Kollaboration-Tools für bspw. Besprechungen?
- SAP in Walldorf: 15.000 Einwohner, 18.000 Arbeitsplätze, 12.000 davon bei SAP – wie hoch ist der Anteil der Pendler aus den umgebenden Städten wie Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg?