1990 erklärten 34 europäische und nordamerikanische Regierungschefs die Teilung Europas für endgültig beendet (Charta von Paris). Ziel war die Ausgestaltung eines „Europäischen Hauses“ nach Beendigung des kalten Krieges. Das Projekt EU hat bereits seit dem 2. Weltkrieg eine beispiellose Entwicklung genommen und sowohl Frieden als auch Wohlstand für viele ermöglicht. Trotzdem wird die Europäische Union von vielen Europäern zunehmend kritisch gesehen. Der Brexit als Austritt Großbritanniens aus dem Europäischen Projekt zeigt, wie fragil die Europäische Gemeinschaft sein kann. Vor allem zwei Sichtweisen prägen die Diskussion um die weitere Entwicklung: Ist Europa mehr ein Wirtschafts- oder mehr eine Wertegemeinschaft? Wird die Zukunft mehr von Wirtschafts-Protektionismus und Nationalismus geprägt sein, oder von Werten wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und der Würde des Menschen?