Verfasser/in der Frage

27.09.2012 12:39:55

Sehr geehrte Frau Kang,

ich beschäftige mich beruflich mit der Nachhaltigkeit von Unternehmen, besonders im Bereich Natürliche Ressourcen und ökosystemare Leistungen. Nach Einschätzung führender Wissenschaftler wird der Verlust der Biodiversität – und damit der Ökosystemleistungen – die Menscheheit mindestens so stark treffen wie der Klimawandel. Nachhaltig zu wirtschaften bedeutet also, sich darauf einzustellen und Verantwortung zu übernehmen – für den Schutz und die Erhaltung dieser Ökosystemleistungen. Meine Frage: dm gilt als vorbildlich auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Erfasst Ihr Unternehmen schon systematisch seine Abhängingkeit von und seine Wirkung auf Ökosysteme – direkt und indirekt? Und wie steht dm zur Erhaltung der (globalen, aber auch lokalen) Biodiversität?
Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

17.10.2012 13:21:13

Sehr geehrter Herr Schneider,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, die Fähigkeiten der Natur, die verschiedenen Funktionen von Ökosystemdienstleistungen (Ver- und Entsorgungsleistungen, Reproduktionsleistungen, Flexibilitätsreserve etc.) zu erbringen, nicht zu übernutzen und die raum-zeitliche Überwälzung negativer Konsequenzen wirtschaftlichen Verhaltens (negative externe Effekte und sogenannte soziale Kosten) zu vermeiden.
In Rahmen unserer Absicht, nachhaltig zu wirtschaften, befassen wir uns daher auch mit dem Thema Biodiversität und stehen dazu im Austausch mit Vertretern der Wissenschaft und unseren Geschäftspartnern.
Eine systematische Erfassung von direkten und indirekten Wirkungen unseres Geschäftsbetriebes auf Ökosysteme findet derzeit nur bedingt statt. Insbesondere indirekte Wirkungen sind nur sehr schwer oder auch gar nicht umfassend zu quantifizieren.

Gleichwohl wird die Thematik auch schon heute bei verschiedenen Aspekten unserer Geschäftstätigkeit berücksichtigt. Hier einige Beispiele:
• Bei Standortentscheidungen oder großen baulichen Maßnahmen erfolgt eine Gefährdungsbeurteilung der Biodiversität.
• ebenso spielt das Thema in der Lieferanten- und Rohstoff-Auswahl bei unseren dm-eigenen Qualitätsmarken eine wichtige Rolle
• Für Holz-, Zellstoff- und Papierprodukte aus Frischfaser bevorzugen wir FSC-zertifizierte Materialien oder Recyclingmaterialien.
• Bei alana-Baby-Textilien wird GOTS-zertifizierte Baumwolle verwendet.
• Wir bieten ein breites Sortiment an Naturkosmetik mit einem hohen Anteil an Inhaltsstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau an.
• Das Lebensmittel-Sortiment unseres Partners Alnatura ist komplett auf Bio ausgerichtet.
• Wir arbeiten für die dm-Marken langjährig und schwerpunktmäßig mit Lieferanten aus Deutschland und Zentraleuropa zusammen.
Dies reduziert zum einen die Transportwege und gibt uns die Möglichkeit, entsprechende Impulse für nachhaltigen Einkauf und nachhaltige Produktion zu geben

Unser Bemühen nachhaltiges Wirtschaften in alle unsere Geschäftsbereiche zu integrieren ermöglicht es uns, unsere Kunden zu sensibilisieren und bei nachhaltige Kaufentscheidungen zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen,
Daiga Kang

Adressat/in der Frage

Daiga-Patricia Kang

dm-drogerie markt

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