Verfasser/in der Frage

15.11.2015 21:16:41

Sehr geehrter Herr Koch, ich habe gerade Ihr Interview mit Frau Kolodzyck zum Thema „gute Führung“ gelesen. Sehr anregend fand ich Ihre Ergänzung, dass Führungskräfte nicht nur Ansprechpartner von Betriebsräten sind, um Mitarbeiterführung zu verbessern, sondern selbst auch als Beschäftigte Unterstützung von Betriebsräten bekommen können. Gerade im Zusammenhang mit Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind es doch vor allem die Führungskräfte, die im Betrieb eine entsprechende Kultur vorleben – entweder im Positiven oder im Negativen. Ist das nicht also ein viel größerer Hebel als Weiterbildungen für Mitarbeiter anzubieten? Und wie kann es aus Ihren Erfahrungen heraus gelingen, dass mehr Führungskräfte in dieser Hinsicht ein positives Beispiel abgeben und eine entsprechende familienfreundliche Kultur im Betrieb setzen?
Ihre Sichtweise und Erfahrungen würden mich sehr interessieren und ich freue mich auf eine Antwort.

Mit den besten Grüßen
Josephine Valeske

22.12.2015 18:43:56

Liebe Frau Valeske,

vielen Dank für Ihre Frage. In der Tat ist der Betriebsrat gemäß Betriebsverfassungsgesetz für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich, sofern sie nicht „Leitende Angestellte“ sind. Zur mittleren Führungsebene, die in aller Regel keinen „Leitenden“-Status besitzt, gehören z.B. Abteilungsleitungen, Team-Vorgesetzte etc. Häufig sind gerade diese durch den Spagat zwischen anspruchsvollen Unternehmenszielen und der täglichen Organisation der Umsetzung besonders belastet.
Für den Betriebsrat ist es wichtig, diese Führungskräfte zu unterstützen und für ihre Anliegen aufmerksam zu sein. Ob eine gute Führungskultur gelingt, hängt neben dem Bekenntnis der Unternehmensleitung entscheidend davon ab, ob die persönliche Kraft und Motivation der jeweiligen Vorgesetzten vor Ort ausreichen, Vorbild zu sein und die Zeit zu haben, sich den einzelnen Menschen und den Abläufen im Team widmen zu können. Eine Führungskraft, der die eigene Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben und ihre Gesunderhaltung im Arbeitsstress nicht gelingt, stellt ein großes Problem dar. Im Interesse des Unternehmens und aller Beschäftigten ist es also wichtig, dass der Betriebsrat gerade auch belastete Vorgesetzte unterstützt.
Die Unterstützung durch den Betriebsrat kann z.B. beinhalten, dass der Betriebsrat die Überlastung oder Ressourcenknappheit in betroffenen Bereichen gegenüber der Geschäftsleitung thematisiert oder dass er darauf drängt, für die Führungskräfte ein Weiterbildungsangebot zu schaffen, das alle diese Aspekte zur Sprache bringt, im Sinne von „gesunder Führung“, die sowohl die Beschäftigten wie die Führungskraft selbst gesund erhält.

Mit besten Grüßen,
Rüdiger Koch

13.01.2016 22:56:03

Liebe Frau Valeske,

vielen Dank für Ihre Frage. In der Tat ist der Betriebsrat gemäß Betriebsverfassungsgesetz für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich, sofern sie nicht „Leitende Angestellte“ sind. Zur mittleren Führungsebene, die in aller Regel keinen „Leitenden“-Status besitzt, gehören z.B. Abteilungsleitungen, Team-Vorgesetzte etc. Häufig sind gerade diese durch den Spagat zwischen anspruchsvollen Unternehmenszielen und der täglichen Organisation der Umsetzung besonders belastet.
Für den Betriebsrat ist es wichtig, diese Führungskräfte zu unterstützen und für ihre Anliegen aufmerksam zu sein. Ob eine gute Führungskultur gelingt, hängt neben dem Bekenntnis der Unternehmensleitung entscheidend davon ab, ob die persönliche Kraft und Motivation der jeweiligen Vorgesetzten vor Ort ausreichen, Vorbild zu sein und die Zeit zu haben, sich den einzelnen Menschen und den Abläufen im Team widmen zu können. Eine Führungskraft, der die eigene Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben und ihre Gesunderhaltung im Arbeitsstress nicht gelingt, stellt ein großes Problem dar. Im Interesse des Unternehmens und aller Beschäftigten ist es also wichtig, dass der Betriebsrat gerade auch belastete Vorgesetzte unterstützt.
Die Unterstützung durch den Betriebsrat kann z.B. beinhalten, dass der Betriebsrat die Überlastung oder Ressourcenknappheit in betroffenen Bereichen gegenüber der Geschäftsleitung thematisiert oder dass er darauf drängt, für die Führungskräfte ein Weiterbildungsangebot zu schaffen, das alle diese Aspekte zur Sprache bringt, im Sinne von „gesunder Führung“, die sowohl die Beschäftigten wie die Führungskraft selbst gesund erhält.

Mit besten Grüßen,

Rüdiger Koch

Adressat/in der Frage

Rüdiger Koch

Merz Pharma GmbH & Co. KGaA
ehem. Betriebsratsvorsitzender

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